Angst vor Digitalisierung
Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten.

Digitalisierung einfach wegatmen!

Sind es nicht die Katastrophen, die uns geprägt haben und aus denen wir stärker denn je hervorgekommen sind? Sind es nicht die einschneidenden Veränderungen, die uns erst recht angespornt haben, weiterzumachen? Verhält es sich mit der Digitalisierung nicht auch so? Große Emotionen sind für seinen Lectures-Vortrag angekündigt: Michael Brzoska erklärt vorab, wie genau Digitalisierung einfach weggeatmet werden kann.

Wie kann man Digitalisierung wegatmen?
Unternehmen müssen sich zunächst die Frage stellen, was sie grundlegend benötigen, um digitale Projekte erfolgreich umzusetzen. Dazu zählen neben der Digitalisierung von Prozessen auch die Umsetzung neuer digitaler Geschäftsmodelle. Die Beantwortung dieser Frage wird sehr oft vernachlässigt, mit verheerenden Folgen. Dabei ist die Kostenexplosion mancher digitaler Projekte nur das geringste Übel. Hier geht es um viel mehr. Es geht um das Fortbestehen, um die Existenz eines Unternehmens. Sie stehen im Zuge der Digitalisierung unter enormen Handlungsdruck, um auch in der Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Daher ist das Ignorieren der Digitalisierung für jede Unternehmung fahrlässig und gefährdet den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Mit „Wegatmen“ ist die strategische Auseinandersetzung und konsequente Umsetzung von digitalen Projekten gemeint unter Berücksichtigung des Faktors Mensch. Und das geht nur mit einer vom Unternehmen implementierten Qualifikationsoffensive der eigenen Mitarbeiter. Ein abgestimmter Kommunikationsplan, die frühzeitige Einbindung von Betriebsräten, die konkrete Benennung der Vorteile neuer Technologien sowie die Berücksichtigung der psychologischen Einflussfaktoren der Mitarbeiter in Veränderungsprozessen sind dabei genauso wichtig wie die Betrachtung und Einbindung der bestehenden Infrastruktur. Hat man das alles Berücksichtigt, kann im übertragenem Sinne vom einfachen „Wegatmen“ der Digitalisierung gesprochen werden.

Wieso haben denn so viele Mitarbeiter so große Angst vor der Digitalisierung?
Nun ja. Die Angst ist nicht unberechtigt. Die Arbeitswelten verändern sich rasant. Mitarbeiter, die den Anforderungen nicht genügen, fallen weg. Hier geht es ganz konkret um Existenzen. Ein namhafter Automobilkonzern hat erst kürzlich 2.000 neue digitale Arbeitsplätze geschaffen. Im selben Zeitraum wurden in diesem Unternehmen 4.000 Arbeitsplätze abgebaut. Die Mitarbeiter hatten schlichtweg nicht die benötigte Qualifizierung . Aber auch eine Überforderung mit neuen Technologien, Tools und Anwendungen führt zu Stress bei den Mitarbeiter und letztendlich zu einer Abwehrhandlung gegenüber diesen Veränderungen.

Nicht alles, was digitalisiert werden kann, muss auch digitalisiert werden. Es bedarf vielmehr einer differenzierten Betrachtung.

Michael Brzoska, Senior Consultant

Michael Brzoska sorgt dafür, dass digitale Projekte erfolgreich verlaufen und das mit einem umfassenden 360°-Blickwinkel. Neben der Betrachtung des Unternehmens, seiner Lieferanten und Kunden, ist die Motivation der Mitarbeiter ein entscheidender Schlüsselfaktor für das Gelingen digitaler Veränderungen.

Deine persönliche Meinung: Muss alles digitalisiert werden, was digitalisiert werden kann?
Nein. Auf gar keinen Fall. Hier bedarf es einer differenzierten Betrachtung. Was bringt mir die Digitalisierung bestimmter Prozesse? Welchen Hebel haben neue digitale Geschäftsmodelle in dem Markt, in dem ich mich bewege? Erhalte ich dadurch einen Wettbewerbsvorteil oder hat die Digitalisierung eine signifikante Reduzierung meiner Kosten zur Folge? Unternehmen sollten dies bitte vorher abwägen.

Du kündigst große Emotionen für deinen Lectures-Slot an, was wird so emotional werden?
Das Thema Digitalisierung ist stark emotional behaftet. Denn sie betrifft uns alle. Wir müssen uns mit der digitalen Veränderung auseinandersetzen und ihr entgegengehen. Diese Emotionen möchte ich nicht außen vor lassen. Das Publikum wird anhand extremer Beispiele auf eine Reise mitgenommen, auf eine Reise der Veränderung. Dabei werden Menschen mit besonderen Fähigkeiten und gleichermaßen mit denkwürdigen Verhaltensweisen genauso wie einschneidende Ereignisse aus unserer Geschichte herangezogen. Denn die Digitalisierung ist alles andere als gewöhnlich, sie ist einschneidend.

Interview mit
Michael Brzoska, Senior Consultant, Cassini Consulting AG
Michael Brzoska
Senior Consultant
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