Wie können wir uns so einen Tag vorstellen?
Gegen 8 Uhr liefere ich meine Tochter ab. Zwischen 9 und 15 Uhr bin ich dann im Job – so wie jetzt im BMI. Klar, gibt es dort viele Gespräche, Meetings oder Präsentationen. Die sind dann eben so gesetzt, dass das zeitlich nicht kollidiert. Dazu muss ich auch sagen: Gerade in öffentlichen Institutionen ist das Verständnis für mich als Mutter groß. Ich kann auch mal was verschieben.
Und nach sechs Stunden pickst du deine Tochter auf …
Genau. Ich hole sie ab und wir machen was zusammen: Spielplatz, Kleinigkeiten einkaufen – so was. Nach dem Abendessen habe ich mir ein festes Zeitfenster eingerichtet, um Dinge für den Job voranzubringen. Meist bringt dann mein Mann die Kleine ins Bett.
Und wenn die Kleine mal krank wird?
Dann weiß ich, dass ich mich auf die anderen Cassinis verlassen kann. Wir halten uns gegenseitig immer auf dem Laufenden. Dieser Zusammenhalt war aber schon immer so und ist ein Grund, warum ich schon seit sechs Jahren bei Cassini bin.
Eine lange Zeit im Beratungsgeschäft …
Was auch damit zu tun hat, dass alles gut mit meinen Lebensphasen zusammenpasste. Als ich nach meinem Studium als Associate anfing, ging es darum, meinen fachlichen Schwerpunkt zu finden. Für mich war das Prozessmanagement. Cassini hat mich als Mentor sehr unterstützt. Hier gibt es eine Kultur des Wissensaufbaus und -austauschs, die einen wirklich weiterbringt. Und natürlich wollte ich am Anfang meiner Karriere am liebsten in den coolsten Digitalisierungsprojekten arbeiten. Auch das wurde mir ermöglicht. Ich habe für einen DAX-Konzern ein Startup mit aufgebaut, das heute sehr erfolgreich ist. Darauf bin ich stolz.
Jetzt, in meiner neuen Lebensphase mit der Familie, sind für mich andere Dinge wichtig. Zum Beispiel flexible Arbeitszeiten und möglichst nicht so viel reisen. Ich arbeite jetzt fast ausschließlich in Berlin. Öffentliche Behörden zu beraten, ist für mich mindestens genauso spannend wie ein Start-up aufzubauen.
Wenn ich ein Regierungsnetz organisatorisch vor Cyberattacken schütze, ist das eine Aufgabe von höchstem staatlichen Interesse. Und mit strategischen Remote-Projekten, wie dem Aufbau der Content-Marketing-Strategie für ein Hamburger Start-up kommt Abwechslung in meinen Projektalltag. Das geht teils auch ortsunabhängig. Für einzelne Workshop-Termine setze ich mich schon mal in den Zug.
Was hat sich für dich durch deine Mutterrolle am meisten verändert?
Ich weiß nicht, ob ich mich da so herausstellen will. Hier bei Cassini gibt es viele Väter oder Mütter. Wichtig ist doch, dass man nicht in starre Prozesse gepresst wird, sondern gemeinsam Lösungen findet, um die eigene Lebenssituation bestmöglich mit der Arbeit zu vereinen. Elternzeit, flexible Arbeitszeiten oder ein Sabbatical: Das haben hier schon viele in Anspruch genommen und wird immer normaler. Vielleicht ist es genau das: Beraterin und Mutter zu sein, ist doch völlig normal.
* Das Gespräch wurde telefonisch geführt.