#21digital

Wolfgang Sachsenhofer im Interview

Wolfgang Sachsenhofer ist einer von 21 Experten bei Cassinis #21digital.
Am 25. Juni feiern wir in Hamburg Premiere unserer neuen Event-Reihe #21digital. Thought Leader und Key Influencer diskutieren in unterschiedlichen Workshops, wieviel Anarchie digitale Innovation braucht.

Wolfgang Sachsenhofer sprach mit uns über Digitalisierung und wie das mit menschlichen Grundbedürfnissen zusammenhängt:

Herr Sachsenhofer, was ist für Sie Innovation?
Für mich ist Innovation eine Erfindung, die sich am Markt bewiesen hat. Die also zwei wichtige Charakteristika aufweist: Neuheit und Nutzen. Da wir zumeist von digitalen Innovationen sprechen, wäre ein weiteres Charakteristikum Skalierbarkeit, also fallende Grenzkosten bei steigendem Absatz. 

Was denken Sie, wieso ist Innovation gerade heutzutage so wichtig?
Es scheint, dass alle größeren Institutionen heute erleben, wie Gewissheiten, zementiert durch diverse Markteintrittsbarrieren, Auflösungserscheinungen zeigen. Heißt, dank Digitalisierung fallen Transaktionskosten in allen Bereichen. Sie wollen ein Millionen-Publikum erreichen? YouTube, TikTok etc. ermöglichen eine zielgerichtete Ansprache in völlig neuen Kanälen. Und Produktionsseitig wird es immer einfacher durch Orchestrierung diverser Wertschöpfungsstufen rasch Kundennachfrage zu befriedigen. 

Vervollständigen Sie: Innovation bei der Acentive ist...
... unser täglich Brot. Es stellt sich allerdings immer die Frage, was ist sinnvolle Innovation und wo sollten Strukturen möglicherweise auch stabilisiert werden. 

Was sind die Herausforderungen Ihrer Branche, die die Digitalisierung mit sich bringt?
Auch in Deutschland merkt man, dass spannende Start-ups immer stärker in den Bereich deep tech, also z. B. künstliche Intelligenz, Blockchain-Anwendungen etc. vordringen, was sich auch stark auf die Zusammensetzung von Corporate Innovation Teams bzw. VC Teams auswirkt. Um erfolgreich in diesem Bereich Innovation voranzutreiben ist immer mehr Kapital vonnöten, um bei Ticket-Größen, die schnell in 2 bis 3 stelligen Millionen gehen, mithalten zu können. Außerdem wird technisches Verständnis, neben dem über Geschäftsmodelle / Finanzierung und Rechtlichem immer wichtiger. 

Die Welt in 50 Jahren. Was ist das Erste, das Ihnen dabei in den Sinn kommt?
Eine Frage die mir dazu in den Sinn kommt - was ändert sich eigentlich nicht (oder nur eingeschränkt)? Also welche menschliche Grundbedürfnisse, Dinge wie Purpose, Nähe, Anerkennung sind daher mögliche Stabilitätsanker bei 50-Jahr Prognosen, bei - und davon gehe ich aus - weiterhin rapiden technischen Fortschritten. Diese sehe ich in der Medizintechnik und Humangenetik, Quantencomputern und damit Murphy's Law, in Transport und Mobilität, vor allem aber bei Anwendungen selbstlernender Algorithmen (KI). 

Über Wolfgang Sachsenhofer

Es scheint, dass alle größeren Institutionen heute erleben, wie Gewissheiten, zementiert durch diverse Markteintrittsbarrieren, Auflösungserscheinungen zeigen.

Wolfgang Sachsenhofer Geschäftsführer bei der Acentive GmbH

Nach Stationen an der Stanford University, Universität St. Gallen, Wirtschaftsuniversität Wien ist Wolfgang Sachsenhofer heute Coach für digitale Transformation und Innovation an der TU Wien. Er ist bekennender Serial Entrepreneur und als ehemaliger Strategieberater von Arthur D Littlekompetenter Ansprechpartner - auch der klassischen Industrie.

Seit 2018 ist Wolfgang Sachsenhofer Geschäftsführer bei der Acentive GmbH. Dort kümmert er sich Aufbau Corporate Venture Capital Einheiten und Start-up Bewertungen.

Er ist Coach am IMD Lausanne, der TU Wien und Innovationsexperte für H2020 Projekte der EU Kommission.

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