Die Thematik des organisatorischen Wandels ist nicht grundsätzlich neu und wird auch in ITIL v3 berücksichtigt, hier im Bereich der Service Transition. Der digitale Wandel hat jedoch einen immer größeren Einfluss auf die moderne Arbeitswelt. Die damit einhergehende notwendige agile Transformation ist nur möglich mit der Bereitschaft und Fähigkeit eines kulturellen Wandels. ITIL 4 reagiert darauf mit der Einführung einer eigenen Praktik, welche vom Organisational Change Manager verantwortet wird.
Auch die Einführung oder Veränderung von IT-Services durch die Überführung auf die neue ITIL-Version hat einen direkten Einfluss auf die Organisation. Bereits im vorangegangenen Artikel haben wir das für den Transformationsprozess erforderliche Vorgehen beschrieben. Von der Erstellung eines Transformationsplans, über die Schulung der Mitarbeitenden bis hin zur Umsetzung und Verbesserung der Transformation – In jedem Schritt muss bewertet werden, in welchen Bereichen die Organisation Berührungspunkte hierzu hat, welche Personen bei der Umstellung aktiv mit einbezogen werden müssen, welche Risiken mit ihr einhergehen und insbesondere auch welche Auswirkung sie auf die Unternehmenskultur hat.
Die Überführung der IT-Services von ITIL v3 zu ITIL 4 soll nicht grundlos durchgeführt werden, sondern einen konkreten Wert generieren. Bereits vor der eigentlichen Einführung der neuen Version kann hier bereits die Service Value Chain helfen, das Vorgehen zu beschreiben. Je nachdem, welchen Einfluss der Wertstrom auf die Organisation hat, sollte dabei das Organisational Change Management als Praktik berücksichtigt werden.