Bevor RPA eingeführt wird, ist es ratsam, sich über Einsatzszenarien Gedanken zu machen. Insbesondere die Sichtung der eigenen Prozesslandschaft kann hier schnell geeignete Prozesse für eine Automatisierung aufzeigen. Diese sollten daraufhin gründlich analysiert werden. Möglicherweise gibt es Prozesse, die sich nur teilweise automatisieren lassen und manuelle Prozessschritte enthalten. Andere lassen sich dagegen voll automatisieren. In diesem Punkt ist es wichtig, sich einen Überblick über das Automatisierungspotenzial der eigenen Prozesse zu verschaffen. Dazu ist es empfehlenswert, die Prozessanwendenden, Interessengruppen und Fachabteilungen in die Prozessauswahl mit einzubeziehen. Das kann unter anderem im Rahmen von Workshops, Umfragen oder Beobachtungstechniken erfolgen. Darüber hinaus sollten bereits vorhandene Prozessdokumentationen gesichtet werden.
Im nächsten Schritt kann bewertet werden, welche Auswirkungen eine Automatisierung nach sich ziehen würde. Der Fokus sollte hierbei zunächst auf dem Entlastungspotenzial der Mitarbeitenden liegen. Es sollte die Frage beantwortet werden, wieviel zeitliche Ressourcen für kognitiv anspruchsvollere Tätigkeiten freigesetzt werden können. Im weiteren Verlauf dieser Analyse werden die wirtschaftlichen Auswirkungen betrachtet, d.h. ab welchem Zeitpunkt die Automatisierung der jeweiligen Prozesse einen positiven ROI erzeugt. Es sollte aber auch betrachtet werden, welche Auswirkungen eine Automatisierung auf die Kundenzufriedenheit haben könnte. Dadurch kann RPA unmittelbar zur Erreichung von Unternehmenszielen beitragen.Â
Wir möchten Sie gerne mit auf die RPA-Reise nehmen. In den nächsten drei Artikeln werden wir genauer auf die nächsten Schritte eingehen. Zunächst werden wir uns mit ethischen Aspekten von RPA beschäftigen. Im dritten Teil dieser Reihe werden wir vorstellen, wie man die richtige Prozessauswahl für Automatisierung trifft. Im letzten Teil der Reihe werden wir unseren Fokus auf die Kosten- und Nutzenanalyse von zu automatisierenden Prozessen legen.