Veränderungsmanagement bedeutet, Veränderungsprozesse in Organisationen ganzheitlich und kontinuierlich zu gestalten, zu realisieren, zu reflektieren und zu verankern. Im Kern geht es um die Gestaltung des Übergangs von einem unbefriedigenden Ausgangszustand zu einem angestrebten Zielzustand (Transition). Dieser Zielzustand kann sich entsprechend der äußeren wie inneren Einflüsse im Laufe der Veränderung wandeln. Vor allem aber liegt der Fokus auf der Begleitung der Menschen durch ihre individuellen Lernprozesse (Transformation).
Mitarbeitende sind für Organisationen die wichtigste Stellschraube und ihr Commitment gegenüber einer Veränderung ist zur erfolgreichen Bewältigung dieser essenziell. Dementsprechend ist einer der wichtigsten Bestandteile des Veränderungsmanagements, das Verhalten der Menschen zu verstehen und sie durch die Phasen der Veränderung zu geleiten. Um diese zielgerichtete Begleitung zu gewährleisten, ist es wichtig, sowohl die Menschen als auch die Strukturen und Prozesse der die Menschen umgebenden Organisation zu kennen. Im Zuge des Veränderungsmanagements können verschiedene Modelle wie das 3-Phasen-Modell von Kurt Lewin, das 8-Stufen-Modell von John P. Kotter oder das Prosci ADKAR Modell zum Einsatz kommen.
Ein populäres Modell, welches häufig in der Praxis zur Anwendung kommt, ist das Prosci ADKAR Modell. Hierbei stehen die Akronyme für folgende Begriffe:
- A: Awareness (Bewusstsein)
- D: Desire (Wunsch)
- K: Knowledge (Wissen)
- A: Ability (Fähigkeit)
- R: Reinforcement (Verankerung)
Dem ADKAR Modell liegt die Annahme zugrunde, dass Menschen in einer Veränderungssituation unterschiedliche Phasen durchlaufen. Sobald alle fünf Phasen erfolgreich durchlaufen worden sind, ist die Veränderung als abgeschlossen zu betrachten.
Das Modell zeigt für die fünf Phasen Aktivitäten und Ziele auf, welche bei einer Veränderung wirkungsvoll sind und ist insbesondere für die Bewältigung von in der Praxis auftretenden Situationen im Kontext einer laufenden Transition geeignet. Die Einordnung des eigenen Veränderungsvorhabens in eine der fünf Phasen erlaubt eine zielgerichtete Herleitung geeigneter Methoden, welche zur Erreichung des jeweiligen Ziels der Phase zweckdienlich sind. So könnte beispielsweise die Kommunikation der Veränderung über einen Newsletter dazu beitragen, ein erstes Bewusstsein (Phase A) für die angestrebte Veränderung (beispielsweise eine Softwareeinführung) zu schaffen. Zusätzlich kann die Kommunikation über einen Newsletter den Wunsch (Phase D) erzeugen, mehr über diese Veränderung zu erfahren. Zugleich wäre ein Newsletter häufig keine geeignete Methode, um eine Verankerung (Phase R) in der Organisation und bei den Menschen zu erreichen.