Blogbeitrag von
Natalie Schrogl, Cassini Consulting
Natalie Schrogl
Management Consultant
6 Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Future Workforce
Zukunft der Arbeit

Sechs Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Future Workforce

Die Zukunft der Arbeit und der Future Workforce wird von einer Vielzahl komplexer, dynamischer und konkurrierender Kräfte geprägt. Wir möchten Ihnen diese Kräfte vorstellen, was sie bedeuten und wie Sie damit umgehen können.

Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz

Gemäß einer Studie des McKinsey Global Institute besteht bis zum Jahr 2030 weltweit das Potenzial, dass KI bis zu 800 Millionen Arbeitsplätze automatisieren könnte. Diese Entwicklung revolutioniert den Arbeitsplatz und führt zu neuen Chancen und Herausforderungen, die im Folgenden detaillierter betrachtet werden.

Einer der Schlüsselfaktoren ist die Automatisierung von Routineaufgaben durch KI, was zur Steigerung der Produktivität beiträgt. Diese Effizienzsteigerung ist jedoch mit der Sorge verbunden, dass bestimmte Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Statistiken zeigen, dass bis 2030 weltweit bis zu 20 Millionen Arbeitsplätze durch KI gefährdet sein könnten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Qualifikationsanforderung im KI-Zeitalter. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, ist eine ständige Weiterbildung und Anpassung erforderlich. Dies erfordert erhebliche Investitionen in die Bildung und Umschulung der Arbeitskräfte.

Ein positiver Aspekt von KI ist jedoch die Möglichkeit, Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt anzugehen. Insbesondere für Menschen mit Behinderung und solche in abgelegenen oder unterversorgten Gebieten eröffnet KI neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Personalisierte Stellenvermittlung und die Bereitstellung von Fernarbeitsmöglichkeiten sind Beispiele dafür, wie KI die Beschäftigungsmöglichkeiten erweitern kann.

Insgesamt zeigt sich, dass KI den Arbeitsmarkt erheblich beeinflusst und eine Vielzahl von Chancen und Risiken mit sich bringt. Um die Vorteile zu maximieren und die Nachteile zu minimieren, ist es entscheidend, die Entwicklung der KI-Technologie sorgfältig zu beobachten und geeignete politische Maßnahmen zu ergreifen, um die Arbeitswelt für alle Beteiligten zu verbessern.

Megatrends und disruptive Technologien

Demografische Veränderungen
Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich auf 9,7 Milliarden Menschen anwachsen. Diese erhebliche Zunahme bringt bedeutende demografische Verschiebungen mit sich, die Unternehmen dazu zwingen, ihre Talentakquisition, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten sowie ihre Führungskräftestrategien anzupassen. Dies wird umso dringlicher angesichts der alternden Bevölkerung und auf Grund des hohen Anteils der Millenials, die eben nicht mit Technologie aufgewachsen sind, sondern sich besonders in der Arbeitswelt noch mit KI & Co. arrangieren müssen. Statistiken zeigen, dass weltweit der Anteil der Menschen über 65 Jahren bis 2050 auf 16 Prozent steigen wird, während die Millennials etwa 75 Prozent der globalen Arbeitnehmerschaft ausmachen werden. Diese demografischen Daten unterstreichen die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre Personalstrategien zu überdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ressourcenknappheit
Unternehmen sind einem wachsenden Druck ausgesetzt, nachhaltig zu arbeiten und innovative Lösungen zur Ressourcenschonung zu finden. Dies erfordert eine Belegschaft mit einem fundierten Verständnis für Umweltfragen und der Fähigkeit, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Aktuelle Statistiken zeigen, dass der weltweite Ressourcenverbrauch rapide steigt, wobei die Menschheit bereits jetzt die Ressourcen von eineinhalb Erden verbraucht. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit der Ressourcenknappheit und die Notwendigkeit für Unternehmen, Maßnahmen zu ergreifen. Unternehmen, die in umweltbewusste Schulungen und Weiterbildungen investieren, sehen nicht nur eine verbesserte Umweltbilanz, sondern auch eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend ressourcenknappen Umfeld. 

Klimawandel
Unternehmen müssen ihre Aktivitäten anpassen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und Resilienzstrategien zu entwickeln. Dies erfordert eine Belegschaft mit Kenntnissen in Klimawissenschaft und der Fähigkeit, dieses Wissen auf unternehmerische Entscheidungen anzuwenden. Laut aktueller Daten sind die Auswirkungen des Klimawandels bereits spürbar, und die wirtschaftlichen Kosten steigen exponentiell. Allein im Jahr 2021 wurden weltweit Schäden in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar aufgrund von Naturkatastrophen verzeichnet. Unternehmen, die in die Ausbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Klimawissenschaft investieren, sind besser gerüstet, um klimabedingte Risiken zu erkennen und proaktiv Maßnahmen zur Anpassung und Reduzierung ihrer Umweltauswirkungen zu ergreifen. Dies trägt nicht nur zur nachhaltigen Entwicklung bei, sondern schafft auch langfristige Wettbewerbsvorteile.

Veränderte Kundenerwartungen und -bedürfnisse

Personalisierte Erlebnisse
Eine Studie des Pew Research Centers zeigt, dass 72 % der Verbraucher*innen angeben, personalisierte Produkte und Dienstleistungen zu bevorzugen. Zusätzlich sind beeindruckende 63 % von ihnen bereit, einen höheren Preis für personalisierte Produkte und Dienstleistungen zu zahlen. Diese Statistiken verdeutlichen die wachsende Nachfrage nach personalisierten Erlebnissen, maßgeschneiderten Produkten und nahtlosen Interaktionen. Unternehmen müssen verstärkt in kundenorientierte Belegschaften, Technologien und auch in Datenanalyse investieren, um die individuellen Bedürfnisse ihrer Kund*innen besser zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren.

Maßgeschneiderte Produkte
Immer mehr Verbraucher*innen suchen nach Produkten, die ihren individuellen Geschmack und Lebensstil widerspiegeln. Um diesem Trend gerecht zu werden, müssen Unternehmen flexible Produktionsprozesse und ausgeprägte Designfähigkeiten entwickeln. Diese Anpassungsfähigkeit ist entscheidend, um die steigende Nachfrage nach maßgeschneiderten Produkten zu erfüllen.

Nachhaltige Praktiken
Ein wachsendes Bewusstsein für die Umweltauswirkungen von Einkäufen führt dazu, dass Verbraucher*innen verstärkt von Unternehmen fordern, nachhaltige Praktiken in der gesamten Lieferkette zu implementieren. Dies erfordert nicht nur eine Belegschaft mit fundierten Kenntnissen im Bereich Nachhaltigkeit, sondern auch die Fähigkeit, diese Praktiken effektiv umzusetzen. Unternehmen sollten in die Ausbildung und Entwicklung von Mitarbeitenden investieren, um den Anforderungen der nachhaltigen Wirtschaft gerecht zu werden.

Wirtschaftliche Veränderungen und globale Transformationen

Globalisierung
Die zunehmende Vernetzung der Weltwirtschaft eröffnet Unternehmen nicht nur neue Möglichkeiten zur Expansion in neue Märkte, sondern auch die Zusammenarbeit mit Partnern weltweit. Diese Entwicklung erfordert eine Belegschaft, die über globale Kompetenzen verfügt und in der Lage ist, effektiv in multikulturellen Teams zu arbeiten. Statistiken zeigen, dass Unternehmen, die international agieren, in der Regel einen höheren Umsatz und eine bessere finanzielle Performance verzeichnen. Eine Studie des World Economic Forums ergab, dass Unternehmen mit einer starken globalen Präsenz eine um 32 % höhere Rentabilität erzielen.

Technologische Fortschritte
Die ständigen technologischen Fortschritte verändern grundlegend die Arbeitsweise von Unternehmen und schaffen gleichzeitig neue Chancen für Innovationen. Dies erfordert eine Belegschaft, die über die erforderlichen Fähigkeiten und die Anpassungsfähigkeit verfügt, um neue Technologien zu erlernen und diese gezielt auf unternehmerische Herausforderungen anzuwenden. Statistiken zeigen, dass Unternehmen, die in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden investieren, um ihnen die Nutzung neuer Technologien beizubringen, im Durchschnitt eine um 24 % höhere Produktivität erzielen. Zudem zeigt ein Bericht von McKinsey & Company, dass Unternehmen, die digitale Technologien erfolgreich in ihre Geschäftsmodelle integrieren, eine um 47 % höhere Gewinnmarge erzielen als ihre Mitbewerber. Dies unterstreicht die Bedeutung von technologischer Kompetenz in der modernen Unternehmenswelt.

Fachkräftemangel und die Notwendigkeit kontinuierlichen Lernens

Das Tempo des technologischen Wandels
Es beschleunigt sich unaufhaltsam. Dies zwingt Unternehmen und Einzelpersonen gleichermaßen dazu, kontinuierlich neue Fähigkeiten zu erlernen und umzuschulen. Diese Notwendigkeit wiederum erfordert die Schaffung einer Kultur des lebenslangen Lernens sowie die Entwicklung innovativer Schulungs- und Bildungsprogramme, um sicherzustellen, dass jeder Schritt in diesem sich schnell verändernden Umfeld zielgerichtet ist. Mitarbeiter*innen müssen ihre Fähigkeiten in Bereichen wie digitaler Kompetenz, Datenanalyse und Kreativität (weiter)entwickeln. Nur durch diese gezielte Weiterbildung können sie sich erfolgreich an die sich ständig verändernde Arbeitswelt anpassen und ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten.

Das Aufkommen neuer Berufsgruppen
Die aus technologischen Fortschritten und sich wandelnden Verbraucherpräferenzen resultierenden Berufsgruppen, stellt Unternehmen vor die Aufgabe, in Talentakquisition und -entwicklungsprogramme zu investieren. Dies ist notwendig, um die spezifischen Fähigkeiten zu identifizieren und zu entwickeln, die für diese aufstrebenden Rollen erforderlich sind. Es ist unerlässlich, dass Unternehmen hierbei eine proaktive Rolle einnehmen.

Der Aufstieg der Gig Economy und Flexible Arbeitsmodelle

Flexible Arbeitsmodelle: Der Aufstieg der Gig Economy eröffnet neue Möglichkeiten für flexible Arbeitsmodelle, die sowohl für Unternehmen als auch für Einzelpersonen äußerst attraktiv sein können. 

Fernarbeit
Fernarbeit ermöglicht es Mitarbeiter*innen, von überall aus zu arbeiten, was die geografische Flexibilität erhöht. Dies kann zu einer besseren Work-Life-Balance führen und Talente aus verschiedenen Regionen erschließen. Unternehmen müssen jedoch sicherstellen, dass die technologische Infrastruktur und die Arbeitskultur die effektive Zusammenarbeit unterstützen.

Flexible Arbeitszeiten
Flexible Arbeitszeiten bieten Mitarbeiter*innen die Freiheit, ihre Arbeit an ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Dies kann die Produktivität steigern und die Zufriedenheit verbessern. Unternehmen sollten jedoch sicherstellen, dass die Arbeitszeitregelungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und die Arbeitsbelastung fair verteilt wird.

Projektbasierte Arbeit
Projektbasierte Arbeit ermöglicht es Unternehmen, Fachkräfte für spezifische Aufgaben oder Projekte zu engagieren, was Kosten effizienter gestaltet. Dennoch müssen sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer klare Vereinbarungen treffen, um Erwartungen und Entlohnung zu definieren.

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