Auch wenn man bei Robotern in der Pflege häufig an humanoide Maschinen denkt, welche direkt mit Pflegenden interagieren, sieht die tatsächliche Welt der Assistenzrobotik heute anders aus: Funktional gestaltete Maschinen, vom Staubsaugerroboter bis zum Warenwirtschaftssystem, erledigen autonom spezifische Aufgaben. Gerade solche Lösungen sind in der Lage, Pflegekräften Arbeiten abzunehmen, die sonst Zeit und körperliche Anstrengung kosten. Hierdurch wird Pflege nicht nur effizienter, sondern auch als Berufsbild attraktiver.
Eine große Rolle im Pflege- und Gesundheitsbereich spielt die einrichtungsinterne Logistik. Bereits 2008 wurde im Forschungsproject CASERO ein smarter Transportroboter für die Pflege erprobt. Tagsüber begleitete er die Mitarbeiter und nahm ihnen logistische Aufgaben wie Wäschetransport ab. Nachts ging er auf Patrouille in den Gängen und verständigte bei Auffälligkeiten das Personal. Heute sind autonome Transportsysteme diverser Größen am Markt verfügbar und werden in modernen Krankenhäusern eingesetzt. Das TRANSCAR LTC-2 des Schweizer Herstellers Swisslog oder der MiR100 aus Dänemark sind zwei solcher Produkte. Sie sind ebenfalls mit Sensorik ausgestattet, die freie Bewegung und Kommunikation mit anderen Systemen, z. B. Aufzügen, ermöglicht.
Eine andere logistische Herausforderung löst der Robear aus Japan. Der riesige Roboter-Teddybär ist darauf ausgelegt, mobil eingeschränkte Personen aus dem Bett zu heben und beim Aufstehen und Gehen zu unterstützen. Tätigkeiten, die sonst zu vielen Rückenschäden bei seinen menschlichen Kollegen führen. Die Gelenke und Sensoren des Bären mit den helfenden Armen sind speziell darauf ausgelegt, sehr sanfte Bewegungen zu machen. Bisher hat allerdings noch kein Robear den Weg in deutsche Pflegeeinrichtungen gefunden.
Der verständliche Wunsch vieler Älterer, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu bleiben, kann ebenfalls durch Roboter unterstützt werden. Dabei sind zunächst kleine Alltagshelfer interessant, die einen schnellen und preisgünstigen Weg in die Privathaushalte finden können. Ein Beispiel hierfür ist der MobiNa. Ebenfalls von der Fraunhofer Roboterschmiede IPA entwickelt, ist MobiNa eine modernisierte Version des Hausnotrufs. Durch ein stationäres System kann der Roboter erkennen, wenn eine Person im Haushalt gestürzt ist, selbstständig oder auf Aufforderung den Notruf wählen und ein Videotelefonat mit der Zentrale herstellen.