Das war unser Mittelstandstalk zum Thema eCommerce.
Aktueller hätte das Thema für unseren Mittelstandstalk nicht sein können: Am 28. Oktober kommunizierte die Bundesregierung, dass der November erneut von einem Lockdown geprägt sein wird. Als wir diesen Talk konzipierten, war der erste Lockdown gerade erst vorbei. Unsere Intention war es, gemeinsam mit unseren Speakern und Gästen zu erörtern, wozu dieser geführt hat und welche Learnings generiert wurden. Und auch wie sich Corona auf das Thema Digitalisierung auswirkte.
Nur einen Tag nach der Bekanntgabe des zweiten Lockdowns diskutierten wir also mit Katharina Sutch von der LEGO Group, Josef Kril von Yello Strom, Martin Meux von holiday.ch und Britta Kügler von Bonprix über die eben genannten Themen. Und unsere Speaker waren extrem offen und haben transparent über die Lernkurve im Unternehmen und ihre persönlichen Erfahrungen gesprochen - hilfreiche Einblicke in die Praxis unterschiedlicher Branchen.
Klar ist: Unternehmen, die bereits in den letzten Monaten Learnings generiert und diese genutzt und umgesetzt haben, wird der kommende Monat weniger Sorgen bereiten.
Das, was für uns in Bezug auf die Digitalisierung eine wesentliche Rolle spielt, sind die Aspekte Technologie, Agilität und vor allem Kundenzentrierung.
Best of
Wir haben für Sie ein Best of des Talks zusammengeschnitten:
Externer redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von den Videoplattformen YouTube bzw. Vimeo, von der Publishing-Plattform Issuu oder von der Soundplattform SoundCloud. Dieser ergänzt unser redaktionelles Angebot und kann mit wenigen Klicks eingeblendet werden. Stimmen Sie hierfür bitte der Cookie-Kategorie „Marketing“ zu.
Das waren die Ergebnisse
Dennoch eröffnete der Talk ein breites Spektrum von Learnings unserer Speaker. Gemein war allen Vorträgen, dass Corona viele der alten Gewohnheiten im Geschäftsalltag grundlegend auf den Kopf gestellt hat.
Dabei begannen die Veränderungen bei den Arbeitsabläufen. Homeoffice-Lösungen mussten ganz anders gestaltet werden, indem viele gebräuchliche Methoden digitalisiert wurden. Daraus resultierte eine bessere Vergleichbarkeit der Ergebnisse in der Produktentwicklung, die eine neue ganzheitliche Sicht auf die eigene Produktwelt eröffnete, wie Josef Kril von Yello schilderte.
Auch Britta Kügler resümierte, dass sich klassische Geschäftsabläufe bei bonprix notgedrungen veränderten. So wurde die Modefotografie mit Modellen kurzerhand durch andere Möglichkeiten der Produktvisualisierung ersetzt, etwa durch „emotionalen Legern“ und Homestories. Zudem zeigte ihr Beispiel auch, wie stark internationale Lieferketten konterkariert wurden, was sich entsprechend auch auf die Lagerbestände auswirkte.
Die Menschen sind definitiv achtsamer geworden. Die Familie rückt wieder in den Vordergrund. Dadurch kommt es zu bewusstem Shoppen. Fastfashion sowie der Retourenanteil werden dadurch weiter sinken.
Diese Gedanken griff auch Kate Sutch von LEGO auf: Durch die Corona-Krise wurde deutlich, wie wichtig eine End-to-End-Prozesskette und fließende Übergänge zwischen genutzten Vertriebskanälen für ein befriedigendes Einkaufserlebnis sind. Ganz maßgeblich dabei ist, dass in dieser Branche Käufer und Nutzer oftmals nicht in Personalunion auftreten. Dies führe dazu, dass die Käufer sich gerne vorab online über Produkte informieren.
Der Online-Absatz ist bei uns stark gestiegen. Wir haben festgestellt, dass Erwachsene zuletzt vermehrt für sich selbst LEGO gekauft haben. Durch den Digitalisierungs-Boost möchten also viele wieder mehr Haptik und Spielerisches im Alltag.
Martin Meux von holiday.ch betonte darüber hinaus, dass die enormen Potentiale zur Individualisierung von Produkten den Digitalisierung-Boost forcieren würden. Dabei sei es umso wichtiger, Kunden und Partnern sehr transparent über die eigenen Leistungen zu informieren. Das schaffe zugleich Übersicht und Effizienz im Unternehmen und trage zum Abbau komplexer Strukturen bei. Beide Effekte identifizierte er als weitere wesentliche Treiber für die eigene Digitalisierung.
Durch die Reisewarnungen und die dadurch entstandenen Stornierungen haben wir erst einmal gemerkt, wie komplex unser Ökosystem ist und wie komplex die Prozesse über die Jahre geworden sind. Was wir gelernt haben: Wir müssen diese Komplexität reduzieren und die Transparenz gegenüber Kunden stark erhöhen. Insgesamt war Corona damit ein wirklicher Change-Boost. Und die, die diesen Change angenommen haben, sind nun die Gewinner.
Fazit
Trotz der voranschreitenden Digitalisierung und der Wichtigkeit des eCommerce, waren sich jedoch alle einig, dass der Online-Handel sinnvoll durch den stationären ergänzt werden kann. Mit den richtigen kreativen Konzepten und guten Omni-Channel-Strategien würde dies noch effizienter funktionieren.
Wird es jetzt also im Sinne der Eventisierung des POS im Riesebüro, das Kinderspielzeug, die Flipflops für den Strand sowie den smarten Heizkörper-Thermostat geben? Kurzfristig sicher nicht.
Wir können aber feststellen, dass sich Verhalten und Bedürfnisse von Kunden wie von Mitarbeitern durch Corona stark verändert haben. Onlineshopping und Homeoffice sind nun „the New Normal“.
IT-Systeme werden nicht mehr nur in eine Richtung gedacht und Transparenz gegenüber dem Kunden bekommt eine neue Bedeutung.
Corona als Superboost für die Digitalisierung? Definitiv und das nicht nur für den Bereich E-Commerce!