Die menschliche Aufmerksamkeit ist begrenzt und wird im visuellen Kontext häufig mit einem Scheinwerfer verglichen. Das sogenannte Useful Field of View beschreibt dabei das kreisförmige Areal um den Fixationspunkt der Augen, aus dem Informationen zur Verarbeitung herangezogen werden. Die Größe dieses Sichtfeldes ist abhängig von der abgebildeten Informationsdichte und wie gut die Informationen zu unterscheiden sind, außerdem vom Alter und Training der Person sowie der eigentlichen Aufgabenschwierigkeit.
Bei der Gestaltung des eigenen Arbeitsplatzes hat das Useful Field of View eine hohe Auswirkung auf die Kosten, die durch die Entfernung zwischen zwei Informationsquellen liegt. Die Kosten steigen mit der Entfernung von Augenbewegungen, Nacken- und Oberkörperdrehungen exponentiell an. Es ist somit ratsam, dass beim Einrichten beispielsweise von Nutzeroberflächen die Notizen mit Inhalten direkt neben die zu erstellende Präsentation abgebildet werden, um eine Drehung des Körpers zu vermeiden.
Hohe Aufmerksamkeit mit guter Fokussierung kann immer nur auf ein Ereignis gleichzeitig gelenkt werden, aufgrund dessen spricht man auch von selektiver Aufmerksamkeit. Die sogenannte geteilte Aufmerksamkeit, auch als Multi Tasking bekannt, geht gemindert und einem schnellen Wechsel des Fokus einher. Eine echte Parallelisierung von Aufgaben, die abgearbeitet werden müssen, ist nicht möglich. Es erfordert einen hohen Grad an Automatisierung durch technische/ maschinelle Komponenten des Systems und/ oder eine optimale Aufteilung bei dem Wechsel zwischen den Aufgaben, um Leistungseinbußen und insbesondere das Verpassen von Informationen zu vermeiden. Die Verarbeitungskosten steigen durch das regelmäßige Wechseln zwischen den Aufgaben stark an. Es ist daher immer ratsam, Aufgaben nacheinander abzuarbeiten und nicht gleichzeitig, wenn es nicht absolut notwendig ist.