Nachfrage Managementorganisation (NMO)
Cassini-Anthologie

Bundes-IT 3.0: Die Nachfrage Managementorganisation als größter gemeinsamer Nenner

Die Bundesverwaltung ist auf dem Weg zu einer modernen, leistungsstarken und resilienten Organisation. Mit dem Programm Dienstekonsolidierung und der Entscheidung für den Aufbau einer Managementorganisation für die Bundes-IT wurden wesentliche Weichenstellungen gelegt. Doch wie sieht sie aus, die Bundes-IT 3.0? In der Cassini-Anthologie gehen wir relevanten Fragen nach und haben Verantwortliche befragt, die an zentralen Stellen der Verwaltungsdigitalisierung wirken. Gemeinsam haben wir Ansätze für den Aufbau einer wirksamen und zukunftsfähigen IT-Managementorganisation entwickelt. Wir danken Dr. Sven Stephen Egyedy (CDO Auswärtiges Amt), Dr. Alfred Kranstedt (Direktor ITZBund) und Christoph Verenkotte (Präsident Bundesverwaltungsamt) für ihre Erfahrungen und Perspektiven.

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Aufbruch vom Programm in eine Managementorganisation

Die Ansprüche an die Bereitstellung moderner und nutzungszentrierter IT-Lösungen in der Bundesverwaltung wachsen. Die Bundesverwaltung hat mit dem Programm Dienstekonsolidierung und der damit verbundenen Zielstellung von Konsolidierung und hoher Standardisierung ein wichtiges und richtiges Vorhaben auf den Weg gebracht.

Die Nachfragemanagementorganisation (NMO) bietet nun die Chance, das IT-Management im Bund nach Abschluss des Programms dauerhaft auf neue und zukunftsfähige Beine zu stellen. Die wesentliche Dienstleistung der NMO wird darin bestehen, Bedarfe auf der gesamten Bundesverwaltung zu bündeln und an diesen Bedarfen ausgerichtete, moderne IT-Lösungen bereitzustellen.

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Transition mit drei Handlungsfeldern

In den Dimensionen Strategie, Governance und Kultur können mit der NMO entscheidende Weichen für die Bundes-IT der Zukunft gestellt werden.

Im Handlungsfeld Strategie steht die Flexibilisierung der Finanzierung im Blickpunkt. Für die Schaffung eines nachhaltigen Finanzierungsmodells sollten der NMO jahresübergreifende und hohe Budgetrahmen bereitgestellt werden. Agile Vorgehensweisen werden dadurch vereinfacht und  die Veränderung von Top-Prioritäten ist schneller umsetzbar. Neben der Finanzierung liegt ein weiterer strategischer Hebel in der Schaffung eines starken Mandats, um Entscheidungen in der NMO herbeizuführen.

Das Handlungsfeld Governance rückt die Etablierung eines prozessorientierten Organisationsmodells in den Fokus. Durch die NMO bietet sich die Chance, gelebte Prozesse zu hinterfragen und eine lernende Organisation mit agilen Elementen ins Leben zu rufen. Damit würde die NMO eine Vorreiterrolle in der öffentlichen Verwaltung übernehmen.

Handlungsfelder in der Transition: Strategie, Governance, Kultur

Im Handlungsfeld Kultur steht die Schaffung ressortübergreifender Kompromissbereitschaft im Zentrum. Voraussetzung dafür ist die Loslösung vom Ressortprinzip in Fragen der Weiterentwicklung von konsolidierten Diensten. Ein Verharren in Ressortgrenzen erzeugt nicht nur Reibungsverluste bei der ressortübergreifenden Bündelung, sondern erschwert auch die bedarfsorientierte Ausrichtung der NMO. Darüber hinaus bietet die NMO die Chance, künftig stärker in interdisziplinären und nutzungszentrierten Teams mit Expertinnen und Experten zu arbeiten.

Der Aufbau der Nachfragemanagement-organisation ist Kernstück der Bundes-IT 3.0. Für eine erfolgreiche Transition braucht es Mut und Treiber der wichtigsten Handlungsfelder.

David Wichmann, Management Consultant
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Worauf es jetzt ankommt

Die Umsetzung der Vorschläge für die Ausgestaltung der NMO ist kein Selbstläufer. Sie erfordert Investitionen und Mut zur Innovation. Das Programm Dienstekonsolidierung soll im Jahr 2025 abgeschlossen sein. Parallel muss der Aufbau der NMO vorangetrieben werden. Für diese Übergangsphase gilt es, schnell die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Während des Aufbaus könnten Ansätze des Gegenstromverfahrens genutzt werden: Während Leitplanken zur schrittweisen Realisierung der neuen Organisation von der Programmleitung gesetzt werden, könnten zugleich Erkenntnisse und Vorgehensmodelle aus den Maßnahmen eingebracht werden. Ab dem Jahr 2026 wird die NMO in der vollen Verantwortung als zentrale Organisation für das Management von Anforderungen an die Bundes-IT stehen. Die Bundesverwaltung muss die Gelegenheit zur Schaffung einer modernen und auf die Nutzenden ausgerichteten Organisation ergreifen. 

Die im Rahmen der Anthologie versammelten Beiträge setzen an dieser Stelle an. Neben Perspektiven auf die Dienstekonsolidierung wird der Versuch unternommen, die strategische Ausrichtung der NMO in ihren unterschiedlichen Facetten und Handlungsfeldern zu skizzieren. Dabei werden auch mögliche Impulse aus der Privatwirtschaft und der Verwaltungsdigitalisierung anderer Staaten beleuchtet.

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Tiefeninterviews mit Top-Entscheidern

Unsere Gesprächspartner liefern unter Bezugnahme auf ihre jeweils eigenen Erfahrungen im Kontext der Dienstekonsolidierung spannende Einsichten zu relevanten Fragen der Transition. Wir bedanken uns herzlich bei Dr. Sven Stephen Egyedy, Dr. Alfred Kranstedt und Christoph Verenkotte für ihre Offenheit und differenzierte Einschätzung der Bundes-IT 3.0. Die Interviews führten die Cassini-Berater Stefan Georgi, Christian Kuczera und Tobias Pötter.

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Ihre Ansprechpartner

Sie haben noch weitere Fragen zum Thema Nachfrage Managementorganisation? Kontaktieren Sie uns gerne - entweder persönlich oder über unser Kontaktformular weiter unten.
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.

Christian Kuczera, Management Consultant, Cassini Consulting AG
Christian Kuczera

Senior Management Consultant

christian.kuczera@cassini.de
+49 151 - 11 44 68 76
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