Der Aufbau eines entsprechenden Provider-Managements sollte von Beginn an Auslagerungsüberlegungen berücksichtigen. Diese Funktion übernimmt bereits im Ausschreibungsprozess eine wichtige Rolle, da in dem Zusammenhang auch über das Zusammenarbeitsmodell mit den entsprechenden Rollen, Gremien und Prozessen diskutiert wird und diese inklusive der Service Levels vertraglich festgelegt werden. Ohne Teilhabe des Provider-Managements am Prozess bzw. Beachtung der Steuerungsfunktion im späteren Daily Business kommt es zu Versäumnissen in der vertraglichen Grundlage oder zu Regelungen, die in der Organisation später nicht überwacht oder umgesetzt werden können. Oder anders gesagt: Der- oder diejenige, der die Suppe später auslöffeln muss, sollte auch bei der initialen Ausarbeitung schon eingebunden sein.
Existiert bereits eine Provider-Management-Organisation, muss diese gegebenenfalls im Zuge einer neuen Outsourcing-Partnerschaft zusammen mit der IT eine Transformation durchlaufen. Wenn beispielsweise eine Umstellung der Organisation von Single Provider Sourcing zu Multi Provider Sourcing erfolgt oder von On-Prem-Services zu Cloud-Services gewechselt wird, greifen andere Steuerungsmechanismen und die Provider-Management-Organisation mit ihren Prozessen muss dementsprechend aufgestellt werden.
Es ist nie zu spät, Provider Management zu implementieren – je früher dies geschieht, desto besser entwickelt sich die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Provider und desto strukturierter kann die interne IT ihre Services liefern bzw. sich durch eine straffe Organisation der Mehrwertlieferung widmen. Wenn Sie das beachten, stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen nicht in eine ähnliche Situation kommt, wie die einleitend beschriebene und verhindern so entgangene hohen Summen oder größere Schäden.