Viele Automatisierungsprojekte scheitern nach der Anfangseuphorie, an der Vernachlässigung der Wartungsarbeiten. Änderungen am Testobjekt führen zwangsläufig zu fehlgeschlagenen automatisierten Testfällen. Es ist sicherlich unbequem, sich mit Dingen zu befassen, die nicht so gut funktionieren. Doch für das Aufrechterhalten der Funktionsfähigkeit, ist eine kontinuierliche Pflege der Testautomatisierung und das Überwinden der Hindernisse notwendig.
Phase 5: Die Ergänzung
Die iterative kontinuierliche Pflege beginnt mit der Phase der Ergänzung. Um das Framework auf dem aktuellen Stand oder die erstellten Testskripte für neue Releases lauffähig zu halten, ist eine regelmäßige Wartung und Ergänzung des Frameworks notwendig. Dabei sind die ursprüngliche Zielsetzung sowie der realisierte Umfang der Testsuite zu bewerten und bei Abweichungen zu ergänzen. Änderung am Testobjekt bedingt das Überarbeiten vorhandener Testfälle oder das Erstellen neuer. Gemäß den Änderungen, die bzgl. Tool und Prozess erfolgt sind, sind technischen Ergänzung wie Installation von Updates and Patches für das Testtool einerseits durchzuführen. Andererseits sind operative Ergänzungen der Arbeitsanweisungen und Handbücher für den sicheren Umgang mit dem Tool notwendig.
Phase 6: Die Pflege
Die Phase umfasst alle Maßnahmen, die nach den vorgenommenen Ergänzungen in der vorigen Phase, notwendig sind, um die Lauffähigkeit der Testskripte wiederherzustellen. Darunter ist das Überarbeiten der Testskripte, Performanzoptimierungen sowie Code-Refactoring. Bei höher Anzahl der anzupassenden Testfälle, macht es Sinn mit der Pflege von sogenannten „wertvollen“ Testfällen zu beginnen. Diese sind Testfälle, die die wichtigsten und meistgenutzten Workflows testen und ein großer Indikator für die Softwarequalität sind.
Phase 7: Die Durchführung
Nachdem die Funktionsfähigkeit der Testautomatisierung sichergestellt ist, beginnt die Durchführung der lauffähigen Testfälle (Phase 4). Das Auswerten und die Aufbereitung der Testergebnisse auf Dashboards stellen den Abschluss dieser Phase dar.
Phase 8: Die Analyse
Die letzte Phase der iterativen kontinuierlichen Pflege ist die Analyse. Prozessaudits sind, vorzugsweise durch „externe“ Personen, die nicht direkt im Prozess involviert, sind regelmäßig durchzuführen. Das Ergebnis ist wiederum Startpunkt für die iterative Pflege. Wie in Abbildung 1 dargestellt, stellt es eine wiederkehrende Basis für die Ergänzung (Phase 5) dar, die für die weitere Sicherstellung der Funktionsfähigkeit erforderlich ist.