Warum Corona die Beratungsbranche zugänglicher machte
„Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“
John F. Kennedy
Die Digitalisierung selbst ist einer der großen Erfolgsfaktoren der Corona-Krise. Branchen, die sich dieses Potenzial zu Nutze machen konnten, stehen häufig auf der Seite der Gewinner. Die Beratungsbranche ist eine davon. Nicht zuletzt, weil sie zugänglicher geworden ist.
Aus eigener Erfahrung kann ich im Folgenden erläutern, warum.
Lokal tief verwurzelt und trotzdem ein Consultant
Zunächst möchte ich ein paar Worte dazu verlieren, wie meine Ausgangslage und warum die Hürde zum Berater für mich sehr hoch war.
In der Stuttgarter Umgebung geboren und aufgewachsen, hat es mich nie für längere Zeit fortgezogen. Die Nähe zu Familie, Freunden und den Vereinen waren stets der Grund, daran auch nichts ändern zu wollen. Bereits während des dualen Wirtschaftsinformatik Studiums spezialisierte ich mich bereits in Richtung Projektmanagement und fand mich dadurch häufig auch als Berater in IT-Fragen und Qualitäts- bzw. Prozessmanagement wieder. Die ein oder andere projektbedingte Dienstreise war dabei durchaus eine willkommene Abwechslung. Unterschiedliche Kunden, Herausforderungen und Themen und kein Projekt ist wie das andere. All das begeisterte mich schon immer an meiner Arbeit und so beschäftigte ich mich häufig mit dem Schritt in die Beratung.
Aber Vollzeit-Consultant und in meiner Vorstellung fünf Tage die Woche nur im Hotel oder gar dem Auto leben? Kein Arbeitsalltag, der einen größeren Reiz auf mich ausgeübt hätte. Zu viel aus meinem Leben wäre nicht mehr in der Form möglich gewesen und der Verzicht darauf war für mich nie eine Alternative. Mittlerweile hatte ich das Produktmanagement für eine Qualitätsmanagementsoftware übernommen und entdeckte das agile Arbeiten, respektive Scrum für mich.
Dann kam die Corona Pandemie, veränderte die Ausgangslage vollkommen und bot mir so nie da gewesene Gelegenheiten.
Die Homeoffice-Pflicht veränderte die gesamte Branche
Eine dieser Veränderungen - und die für mich gleichzeitig relevanteste - war die Homeoffice-Pflicht. Etwas, das für viele Unternehmen als nahezu unmöglich galt, wurde mit einem Mal zur Notwendigkeit. Innerhalb kürzester Zeit wurden, wo immer es möglich war, Strukturen geschaffen, um den Mitarbeitenden zu ermöglichen, von zuhause aus zu arbeiten und so die Wirtschaft am Laufen zu halten. Physische Anwesenheit wurde stellenweise gänzlich überflüssig.
Meetings, Kundentermine und Veranstaltungen wurden virtuell. Und auch man selbst gewöhnte sich schnell an die neugewonnene Zeit, die man nicht mehr im Auto auf dem Weg zur Arbeit verbrachte. Beraterinnen und Berater, die zuvor viel Zeit direkt beim Kunden verbrachten, widmeten diese Zeit immer noch den Kunden. Allerdings nicht mehr vor Ort. Internationale Entwicklerteams aus China, Indien und anderen Ländern, über den gesamten Globus verteilt, wurden genauso online koordiniert, wie die Kunden aus Deutschland. Reiseanforderung gleich Null.
Und mit einem Mal war der größte Faktor, der für mich gegen eine Consultant-Karriere sprach, kein Thema mehr.
Der neue Arbeitsalltag
Seit Januar 2022 bin ich nun Consultant der Cassini Consulting AG im Segment Consumer Goods and Services. Ein Schritt, den ich bisher definitiv nicht bereut habe. Das liegt unter anderem auch daran, dass ich in meinem bisherigen Arbeitsleben kein so gut organisiertes Onboarding neuer Mitarbeiter:innen erlebt habe. Und das wohlgemerkt zu 100 % online. Innerhalb kürzester Zeit konnte ich so meine ersten beiden Projektbeauftragungen gewinnen und meinen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.
Als passionierter Agilist bin ich seitdem als Scrum Master für einen großen Kunden aus Düsseldorf tätig und arbeite mit Projektteams über den gesamten Globus verteilt zusammen. Das große Ziel ist die digitale Transformation des Unternehmens. Wohlgemerkt alles vom heimischen Büro aus. Entsprechend flexibel gestaltet sich der Arbeitsalltag. Das erlaubt mir mittlerweile sogar in drei verschiedenen Projekten meine Arbeitskraft einzusetzen. Etwas, das mit Präsenzpflicht nahezu unmöglich zu managen wäre.
Vor Ort zu sein, ist dabei mehr eine willkommene Abwechslung. Persönliche Kontakte bleiben, wie man vielleicht erwarten sollte, nicht auf der Strecke. Nun, wo die Homeoffice-Pflicht nicht mehr gilt, setzt Cassini weiterhin auf Flexibilität. Wir können - wenn wir möchten - weiterhin im Homeoffice bleiben, oder aber auch jederzeit in einem unserer vielen Workspaces arbeiten.
Diese Flexibilität, zusammen mit den spannenden Projekten, Kunden und großartigen Kollegen und Kolleginnen waren für mich der absolute Glücksgriff. Und jedem, der bzw. die mit dieser Entscheidung aus ähnlichen Gründen wie ich hadert, kann ich sagen: Es lohnt sich!