Gartner Trends 2020
Gartner Hype Cycle

Die Gartner Top 5 Digitaltrends für 2020 und darüber hinaus

Gartners berühmter Hype Cycle ist gewissermaßen der Dunning-Kruger-Effekt der digitalen Welt, denn er bildet nicht nur die aktuellen und zukünftigen Technologie-Trends ab, sondern beschreibt auch, wo diese Trends in der öffentlichen Wahrnehmung gerade stehen und wie lange es etwa dauern wird, ehe sie voll ausgereift sind. Die Analysten unterteilen dabei die Entwicklung und Nutzung jeder Technologie in fünf Phasen: Zunächst löst eine Technologie als sogenannter „Innovation Trigger“ die überzogensten Erwartungen aus. Dann folgt relativ abrupt der Absturz in eine „Phase der Desillusionierung“, in der die Technologie aus der öffentlichen Wahrnehmung zum großen Teil verschwindet. In den folgenden Phasen jedoch wird die Technologie ganz bewusst nüchtern und neutral abgewogen, auf ihre Praktikabilität hin geprüft und gegebenenfalls verbessert, um schließlich ihr volles Potenzial zu entfalten. Auf diese Weise lassen sich anhand der vergangenen und der gegenwärtigen Trends durchaus Prognosen für die Zukunft treffen.

So haben die Analysten von Gartner bereits im Jahr 2005 Augmented Reality als einen der Top 5 Trends der Zukunft ausgemacht und vorhergesagt, dass das Thema zwischen 2010 und 2015 seinen Höhepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung haben wird. Auch mit Themen wie 3D Printing, Biometrik und RFID Technologie lag Gartner schon vor 15 Jahren richtig.
In den aktuellen Hype Cycles geht es hingegen um die Frage, wie sich das Zusammenspiel zwischen der analogen und digitalen Welt gestalten wird. Themen wie Künstliche Intelligenz, Cloud und Edge Computing, aber auch Augmented Human und Augmented Intelligence werden als die Technologien der Zukunft genannt.

Die Technologie-Trends für 2020

Für das Jahr 2020 erwarten die Forscher von Gartner, dass sich vor allem in der Interaktion zwischen Mensch und Computer einiges tut. Ohne Zero-Touch Technologien und Multiexperience geht bald nichts mehr, auch sensor- und cloudbasierte Technologien rücken in den Vordergrund.
Der Begriff Multiexperience bezeichnet die immer größer werdende Vielfalt innerhalb der digitalen Customer Journey. Künftig werden Apps vermehrt durch Sprache statt durch Maus und Touchscreen gesteuert. Auch andere Interaktionsmedien wie Augmented- und Virtual Reality sowie 3D-Gestensteuerung werden 2020 vermehrt an Akzeptanz gewinnen, ebenso Interfaceless Machines, also die Steuerung von Geräten nur mittels App.
Die Herausforderung besteht darin, Apps für alle Anforderungen des Users maßgeschneidert zu entwickeln, sodass der User sie intuitiv von unterschiedlichen Zugangspunkten aus anwenden kann. Dazu bedarf es nicht nur der passenden Technologie, um die Frontend-Interaktionen zu entwickeln, sondern vor allem der richtigen Multi-Experience Development Platforms (MXDP). Laut Gartner werden in den beiden kommenden Jahren mehr als ein Viertel aller Apps innerhalb einer solchen Multiexperience-Entwicklungsplattform erstellt.
Gerade im Zeitalter von IoT wird die Device Control neue Wege gehen. Traditionelle Interface-Modelle werden abgelöst von sensor- und cloudbasierten Technologien, die eine nahtlose Kommunikation zwischen User und Gerät mittels Stimme, Gesten oder Gesichtserkennung ermöglichen. Laut Gartner stellen bereits über zwei Milliarden Geräte Zero-Touch User Interfaces zur Verfügung, so beispielsweise Smartwatches, Smart Speakers und Sicherheitskameras.

Und für die kommenden Jahre?
Hier hat Gartner fünf Trends ausgemacht, die uns bis 2030 beschäftigen werden:

Die Technologie-Trends von Morgen

1. Sensoren und Mobilität
Die Zukunft der Mobilität ist eng verknüpft mit der Art, wie Maschinen und KI ihre Umgebung wahrnehmen. Künftig werden 3-D-Sensing-Kameras dafür sorgen, dass das autonome Fahren – und Fliegen! – sicherer wird. Außerdem werden, vor allem im Bereich der Logistik und der Paketzustellung, Drohnen bald zum Stadtbild gehören.

2. Augmented Human
Bei Augmented-Human-Technologien geht es um die Erweiterung des menschlichen Körpers durch Technologien. Besonders in der Medizin werden hier Fortschritte erzielt: „Intelligente“ Prothesen, die Bewegungsmuster erkennen und erlernen, Exoskelette, die zum Beispiel schwere körperliche Arbeit erleichtern können, und der Einsatz von Biotechnologien wie zum Beispiel das „Tissue Engineering“, also die Herstellung künstlicher Organe oder Knochen.

3. Einsatz von postklassischen Computern und Kommunikationslösungen
In den kommenden fünf bis zehn Jahren wird nicht nur der Ausbau des 5G-Netzes erfolgen, sondern wir werden auch die Revolution der Quantencomputer erleben. Dabei werden Quanten Computer noch bis zu zehn Jahre brauchen, ehe sie endgültig zur Marktreife gelangen können, während 5G bereits in den kommenden zwei Jahren unseren Alltag bereichern wird.

4. Digitale Ökosysteme
Dezentralisierte, autonome Organisationen (kurz DAOs) sind die Zukunft. Das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Konzernen, Start-ups, Kunden und Anwendern sowie die Vernetzung all dieser Akteure mittels Apps oder digitaler Netzwerke wird auch im kommenden Jahrzehnt eine immer größere Rolle spielen, glaubt Gartner. Um diese digitalen Ökosysteme zu optimieren, werden Technologien zur Anwendung kommen, die das Wissen bündeln, visualisieren und schließlich anwendbar machen. Trends wie Synthetic Data, Knowledge Graphs und Digital Ops sind auf dem Vormarsch, verspricht Gartners Hype Cycle.

5. KI und Advanced Analytics
Advanced Analytics bezeichnet die automatische Auswertung von Daten und Content mittels hochentwickelter Tools und KI, basierend auf einer neuen Generation von Algorithmen. Advanced Analytics erlaubt dabei vor allem die Entwicklung neuer Lösungen im Bereich Machine Learning, aber auch immer detailliertere und bessere Datenanalysen und Prognosen. Auch die Themen Edge AI und Edge Analytics, also die dezentrale Erfassung und Analyse von Daten direkt auf den smarten Devices und Sensoren, werden im Bereich Internet of Things eine Rolle spielen.

Insgesamt lässt sich also beobachten, dass der Mensch immer mehr in den Fokus rückt und dass es künftig weit mehr um die Art und Weise geht, wie wir mit Maschinen und Technologien interagieren. Noch stecken viele Trends, wie etwa Quantencomputer und smarte KI in den Kinderschuhen. Auf ihrem Weg durch den Hype Cycle werden sie sicherlich noch einige überzogene Erwartungen enttäuschen, doch in etwa fünf bis zehn Jahren werden uns diese Innovationen zeigen, was sie alles können.

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