DARQ: Vier disruptive Technologien im postdigitalen Zeitalter
Distributed-Ledger-Technologien, Artificial Intelligence, Augmented und Virtual Reality, Quantencomputing

DARQ: Vier disruptive Technologien im postdigitalen Zeitalter

Im Jahr 2020 haben viele Unternehmen die digitale Transformation ihrer Geschäftsprozesse abgeschlossen – und dadurch ein ganz neues Profil gewonnen: Die Implementierung von innovativen digitalen Technologien wie SMAC hatte nicht nur Auswirkungen auf Arbeitsweisen und Mitarbeiter. Auch Geschäftsmöglichkeiten und die Kundenerwartungen haben sich enorm gewandelt und erweitert. Doch wer nun denkt, mit der digitalen Transformation alle Hausaufgaben erledigt zu haben, der wird den Anschluss in der Geschäftswelt verpassen. Nach wie vor stehen Unternehmen vor der Herausforderung, jüngst implementierte Technologien zu perfektionieren und sich gleichzeitig den neuesten disruptiven Technologien zu stellen: Willkommen im postdigitalen Zeitalter!

Das postdigitale Zeitalter: Personalisierung und Individualisierung at their best

Inzwischen wird alles digital erledigt: vom Einkauf über Kommunikation bis hin zum Wählen. Dabei werden die Möglichkeiten immer weiter verfeinert, personalisierter und buchstäblich maßgeschneiderter: Mittels Sensoren können Körper exakt vermessen werden für perfekt sitzende Anzüge oder den richtigen Laufschuh. Per Fingerabdruck-Scan oder Iriserkennung lassen sich Smartphones entsperren, und Augmented-Reality-Brillen erleichtern Lageristen das Finden und Verwalten von Artikeln, während Drohnen für einen zügigen Transport vom Lager bis hin zum Kunden beitragen.

Neue Geschäftsfelder für Unternehmen dank DARQ

Auch Kundenerlebnisse werden heutzutage immer personalisierter und individueller, und entsprechend individuell ist auch die Erwartungshaltung des Einzelnen an das Angebot der Unternehmen. Während Sonderwünsche in Zeiten von Fließbandarbeit und manuell konfigurierten Maschinen Aufwand und hohe Extrakosten verursacht haben, eröffnet das postdigitale Zeitalter neue Geschäftsfelder in Milliardenhöhe: Denn mit den richtigen Technologien können jedem einzelnen Kunden individuelle Angebote gemacht und oftmals sofort bereitgestellt werden.

DARQ sind diese neusten disruptiven Technologien im postdigitalen Zeitalter, beides Begriffe, die die Beratung Accenture geprägt hat. Distributed Ledger, Artificial Intelligence, Augmented und Virtual Reality sowie Quantencomputing lassen sich bestens in ein SMAC-Ökosystem integrieren und zahlen so auf die postdigitale Wirtschaft und den postdigitalen Menschen ein.

Die Technologien hinter DARQ

Distributed-Ledger-Technologien (DLT)
Wörtlich übersetzt, geht es um verteilte Kassenbücher. Gemeint sind dezentrale digitale Transaktionsbücher mit einem gemeinsamen Konsens, deren Datensätze von einem großen Netzwerk zeitgleich einsehbar sind – und damit großen Schutz vor Manipulation und Cyberangriffen bieten. Meist werden DLT für Finanztransaktionen eingesetzt, doch längst greifen auch andere Branchen und Bereiche darauf zurück wie der Diamantenhandel. Bekanntestes Beispiel – und deshalb fälschlicherweise oft für dasselbe gehalten – ist die Blockchain, die jedoch nur eine Art von Distributed Ledger ist.

Artificial Intelligence (AI)
Die künstliche Intelligenz ist in Kombination mit Quantencomputing wohl diejenige Technologie, die uns am meisten verblüffen, aber auch verängstigen kann: Mitte Dezember 2019 machte die Meldung die Runde, dass eine AI Beethovens unvollendete 10. Sinfonie zu Ende komponiert habe, quasi als vorgezogenes Geschenk zu Beethovens 250. Geburtstag in 2020. Einen Monat später, im Januar 2020, berichteten die Medien dann von dem US-amerikanischen Start-up ClearView, das die größte Fotodatenbank aufgebaut habe und diese als App beispielsweise an Strafverfolgungsbehörden verkaufe – ein wahr gewordener Albtraum für Datenschützer und die Privatsphäre und Beispiel dafür, dass uns neue Technologien vor große Herausforderungen stellen. Denn gerade AI lässt sich vielfach zum gesellschaftlichen Vorteil nutzen, sei es bei der Vorhersage von Verkehrsaufkommen, von Materialermüdung von Verschleißteilen oder beim Erkennen von Krankheiten.

Augmented und Virtual Reality
Die erweiterte (AR) und virtuelle Realität (VR) werden auch als Extended Reality (XR) zusammengefasst. Die Geschäftsmodelle, die sich Unternehmen mit diesen Technologien eröffnen, sind breit gefächert: Mittels Datenbrillen oder Tablets können dem Nutzer Informationen über Objekte bereitgestellt werden, zum Beispiel zum Service und Wartungsintervallen. Der Einsatz von VR-Brillen für standortunabhängige Mitarbeiterschulungen bietet Unternehmen ganz neue Recruiting-Möglichkeiten und verbessert die Intensität der Ausbildung: Schulungen, die in der Realität kosten- und planungsintensiv wären, sind durch VR leicht verfügbar.

Quantencomputing
Am Beispiel des Quantencomputings wird deutlich, dass die DARQ-Technologien eng miteinander verknüpft sind und es sträflich wäre für Unternehmen, eine davon außer Acht zu lassen. Viele Problemlösungen basieren auf Rechenleistung – hat also derjenige die Macht, der die besten Computer hat? Oder vielmehr: Hat der Computer die Macht? Diese Fragen wurden im September 2019 in den Medien heiß diskutiert, als in einem geleakten Paper zu lesen war, dass Google einen Quantencomputer namens Sycamore gebaut und damit die „Quantum Supremacy“, die Quantenüberlegenheit, erreicht habe. Bei Googles Sycamore handelt es um einen Chip mit 53 Qubits, der ein Problem in drei Minuten 20 Sekunden berechnet hatte, für das bisherige Supercomputer 10.000 Jahre benötigt hätten. Und auch wenn Sycamore quasi unter Laborbedingungen arbeiten durfte, ist die Leistung erstaunlich und lässt nicht nur Datenschützer aufhorchen: Digitale Verschlüsselungen sind für Quantencomputer ein Leichtes. Unternehmen müssen deshalb ihre IT-Systeme mit neuen Kryptoalgorithmen quantencomputersicher machen. Gleichzeitig sollten sie sich die Möglichkeiten des Quantencomputings zunutze machen – VW betreibt bereits ein Forschungsprojekt zum Thema Verkehrslenkung mithilfe von Quantencomputings und Akkuleistung.

Der Markt von morgen ist geprägt von Personalisierung und On-Demand-Produktion – DARQ-Technologien machen es möglich. Unternehmen sollten sich den Herausforderungen des postdigitalen Zeitalters stellen – genauso wie sie und die Gesellschaft Antworten auf damit einhergehende Fragen wie Privatsphäre, Ethik und Cybersicherheit finden müssen.

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