Zurück in unserem Regenwald-Beispiel reicht es jedoch nicht aus, die Geräte mit einem passenden Funkprotokoll auszustatten, um sie effizient mit dem Internet zu verbinden. Manche der Sensoren befinden sich möglicherweise hunderte von Kilometern von der Zivilisation entfernt, und können keine Direktverbindung herstellen. Daher müssen die Geräte auch untereinander kommunizieren, um beispielsweise die Informationen ihrer Nachbarn in die richtige Richtung weiterzuleiten.
Denkt man zurück an die nötige Energieeffizienz der Geräte, wird das Ausmaß dieser Herausforderung schnell klar. Es ist technisch nicht zielführend, dass jedes einzelne Gerät sämtliche Informationen aller Nachbarn in Reichweite an alle weiteren Nachbarn durchstellt, um irgendwann das Ziel zu erreichen. Ein solches Verhalten würde zu unzähligen Duplikaten von Messungen führen, die sich unkontrolliert durch das Netzwerk ausbreiten. Von den Tiefschlafphasen, die den Geräten wertvolle Energie sparen sollen, würde so nicht viel übrigbleiben.
Um das zu verhindern werden intelligente Routing- und Aggregationsverfahren eingesetzt. Da die Geräte zuvor aus einem Flugzeug geworfen wurden, ist die erste Schwierigkeit, dass direkte Nachbarn nicht bekannt sind. Hierzu finden in einem ersten Schritt Verfahren statt, um Nachbarn zu identifizieren. Sobald die Geräte ihren ungefähren Standort im Netzwerk ermittelt haben und weitere Nachbarn in Reichweite kennen, kann die Sammlung und das Routing von Nutz-Sensordaten beginnen. Um diese Schritte möglichst effizient zu gestalten, existieren intelligente Verfahren, wie die Datenmengen mehrerer Geräte auf ein Minimum reduziert werden können.In-Network Aggregation [7] bezeichnet den Ansatz, in welchem Geräte, die Messungen von verschiedenen Sensoren empfangen haben, diese zusammensetzen um eine geringere, aggregierte Datenmenge weitersenden zu können. Beispielsweise könnte die Temperaturmessung von 50 Sensoren, die sich über eine Fläche von einem Quadratkilometer erstreckt, von 50 Temperaturdaten und 50 Standortdaten zu einem Paket zusammengefasst werden, welches eine Fläche, einen einzelnen Temperaturwert (Durchschnitt der 50 Einzelwerte) und eine Angabe zur Varianz der Werte beinhaltet. Es ist unstrittig, dass durch dieses Vorgehen die Genauigkeit bzw. Auflösung der Messungen sinkt. Daher muss von Anwendungsfall zu Anwendungsfall individuell entschieden werden, bis zu welchem Grad Werte aggregiert werden sollen, und wie sich das auf Laufzeit und Kommunikationsverhalten des Netzwerkes auswirkt.