Einige der größten corona-bedingten Herausforderungen für Unternehmen sind auf der Ebene der persönlichen, teaminternen/-übergreifenden und unternehmensweiten Kultur entstanden. Betrachten Organisationen diese Ebenen nun genauer, so fällt auf, dass sie in mögliche Potenziale der kulturellen Weiterentwicklungen münden.
Das Vertrauensverhältnis zwischen den Mitarbeitern*innen und Führungskräften wird sich ändern. Es wird sich weg von Kontrollansätzen hin zu einem höheren Maß an Selbstorganisation, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit bewegen. Die Angestellten werden ihre Tätigkeiten eigenständig managen. Führungskräfte werden punktuell über digitale Formate unterstützen und übernehmen die Rolle eines Coaches bzw. Sparringspartners. Darüber hinaus wird der teaminterne Kaffeeklatsch digitalisiert oder durch ein virtuelles Feierabendbier ersetzt.
In der Betrachtung der unternehmensweiten Sicht des Managements werden ebenfalls gewinnbringende Aspekte umgesetzt. Gerade in der Krise, der unsicheren wirtschaftlichen Lage und unter Berücksichtigung der persönlichen Ziele jedes Einzelnen, ist es unerlässlich, eine transparente und informative Kommunikationsstruktur in der Organisation zu etablieren.
Hat ein Unternehmen, deren Mitarbeiter*innen Jogginghose tragen nun also die Kontrolle verloren? Nein, natürlich nicht! Neben den negativen Auswirkungen der Corona-Krise schafft diese auch enorme Potenziale zur Weiterentwicklung. Aufgrund der schnellen notwendigen Reaktion wurden alte Strukturen der Zusammenarbeit aufgebrochen und durch neue digitale Arbeitsweisen ersetzt. Die Herausforderung besteht nun darin, die Arbeitsweisen zu festigen, auszubauen und zu einer neuen digitalen Kultur aufblühen zu lassen. Die grundlegenden Bausteine dafür sind Disziplin und gegenseitiges Vertrauen.