Aber was sind nun die entscheidenden Vorteile des Lean-Change-Zyklus für Vorhaben in der öffentlichen Verwaltung? Ein experimenteller Ansatz, der auf kurzfristige Änderungen zu reagieren vermag, verspricht erfolgsorientiertes Change Management in einer komplexen Zeit. Durch viele kleine Schritte wird das Risiko im Gegensatz zu einem singulären gewaltigen Sprung deutlich minimiert:
Kurz und Prägnant – fünf Vorteile des Lean-Change-Zyklus:
1. Höhere und konstante Betroffenenorientierung
Die gesamte Organisation mitsamt ihrer Umgebungseffekte wird in den Fokus gerückt. Insbesondere die Betroffenen der angedachten Change-Maßnahme werden genau unter die Lupe genommen. Hierbei führt jegliches Feedback zur Annäherung an das bestmögliche Ziel für den gesteuerten Wandel. Auch – und gerade – Widerstand wird als qualitative Resonanz gewertet und führt inklusive der weiteren Erkenntnisse zum Lerneffekt für den Change.
2. Schnellere Generierung von Erkenntnissen
Das im Prozess gewonnene Feedback führt zur kontinuierlichen Einbettung in die Reorientierung des Change-Ziels. Es können auf Basis des Betroffenenfeedbacks somit fortwährend Change-Korrekturen durchgeführt werden, die den Change dazu befähigen ein tatsächlich tragfähiges Ergebnis zu erzielen; auch wenn dieses vom initial erwarteten Ergebnis abweicht.
3. Dynamische Reaktion auf Änderungen
Sensibel auf Veränderungen im Projektumfeld zu reagieren ist ein strukturimmanenter Bestandteil dieser Methodik. Änderungen werden hier gesteuert, anstatt bekämpft zu werden: Sie sind ein begrüßenswerter Teil des Prozesses, der das Ergebnis sukzessive am tatsächlichen Soll-Prozess ausrichtet. Dieser Prozess findet sich in den mehreren dynamischen Zyklen innerhalb des Gesamt-Changes wieder. Im Rahmen dieser Zyklen lassen sich adäquate Strategien für frische Änderungen designen und verproben.
4. Einfluss auf die Organisationskultur
Führung, Zusammenarbeit und Fehlerkultur: Durch einen agilisierten Change-Ansatz bewegt sich auch die Organisation hin zu einer agilen Aufstellung. Dies kann erfolgreich gesteuerter Bestandteil einer modernen Struktur sein und der Ausrichtung am Habitus junger Generationen Rechnung tragen.
5. Betroffenenakzeptanz
Der Lean-Change-Zyklus schafft Akzeptanz bei Betroffenen, denn komplexe Changes tangieren zumeist ebenso verschiedene Persönlichkeiten in unterschiedlichen Unternehmen. Standardtools versprechen hier wenig individuelle Passgenauigkeit der Maßnahmen und eine unzulängliche Einbindung der Betroffenen. Präferabel ist also ein betroffenenorientiertes Rahmenwerk – der Lean-Change-Zyklus – anstatt Standardlösungen aus dem klassischen Change-Repertoire überzustülpen.