Unternehmenskulturen können sich innerhalb der Extreme „gesund“ oder „toxisch“ bewegen. Die Kultur verbindet die Menschen eines Unternehmens und hat einen besonderen Einfluss auf das Wohlbefinden sowie die Motivation der Mitarbeitenden und der Führungskräfte. Außerdem bestimmt sie, ob Beschäftigte sich mit dem eigenen Unternehmen identifizieren und für die Wertschöpfung den persönlich bestmöglichen Mehrwert einbringen – oder eben nicht.
So gesehen weist die Unternehmenskultur Parallelen zu jeder anderen zwischenmenschlichen Beziehung auf. Jede Beziehung leidet, wenn man nicht auf Augenhöhe miteinander spricht, aktiv zuhört (kommuniziert) und seine Wünsche (Feedback) sowie sein Handeln (Erklärung) offenlegt. Man lebt dann irgendwann aneinander vorbei, geht im schlimmsten Fall fremd (Kündigung) oder resigniert und macht es sich auf dem Sofa bequem (Dienst nach Vorschrift).
Der finanzielle Schaden, der durch eine negative Unternehmenskultur ausgelöst wird, lässt sich schwer beziffern, aber ausgehend von der Wichtigkeit, die das Thema Unternehmenskultur inzwischen bei der Jobsuche hochqualifizierter Fachkräfte spielt (siehe kununu oder Xing), darf angenommen werden, dass der Schaden immens ist. Laut StepStone wird eine „unpassende Unternehmenskultur“ inzwischen schon explizit als der vierthäufigste Kündigungsgrund genannt. [1] Viele der weiteren Kündigungsgründe („schlechtes Arbeitsklima“ auf Platz 2 oder „mangelnde Sinnhaftigkeit der Tätigkeit“ auf Platz 8) werden direkt oder indirekt ebenfalls von der Kultur beeinflusst.
Unternehmenskultur ist also ein wichtiges Thema. Das sehen auch über 95% unserer Befragten so. Sie gaben an, dass ihnen das Thema „Unternehmenskultur“ bei ihrem aktuellen Arbeitgeber wichtig bzw. sehr wichtig ist. Wobei nur 73% die aktuell herrschende Unternehmenskultur als positiv bezeichnen. Im Folgenden wurden die Beschreibungen der Teilnehmenden konsolidiert und als „Waage der Unternehmenskultur“ dargestellt: